„Hast du 10 Euro für mich?“
Ein Satz , den jeder schon mal von Freunden, Partner, Kind
oder ähnlichem gehört hat. Mich hat dieser Satz sprachlos gemacht, aber fangen
wir von vorne an:
Ich ging dieser Tage aus dem Büro zur U-Bahn, dort am Bahnsteig
stand eine junge Frau die sich Augen- und Ohrenscheinlich die Seele aus dem
Leib heulte. Da die anderen Leute in der Station keine Wimper rührten, wie man
es aus Wien gewohnt ist, ging ich auf die Frau zu um ihr meine Hilfe
anzubieten. Kaum war meine Hilfe angeboten verstummte besagte Dame und in der
Station herrschte Stille. Im ersten Moment glaubte ich noch etwas Falsches
gesagt zu haben, jedoch schaute sie mich mit ernster Mine an und fragte „Hast
du 10 Euro für mich?“ Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen, dies
war allerdings sogar mir zu viel und verschlug mir die Sprache. Da mittlerweile
eine U-Bahn in der Station war, drehte ich mich nichtssagend um und stieg ein.
Ich
verstehe nicht, dass Leute (Betonung liegt auf LEUTE, nicht auf Menschen!) mit
so etwas wirklich Kapital schlagen wollen. Damit verstehe ich wieder ein wenig
das unpersönliche und wenig hilfreiche Wien. Ich jedenfalls werde mir in
Zukunft zweimal überlegen ob ich jemand wirklich helfen will.